Dez. 03, 2022

Der große RWH Adventskalender 2022
Türchen 3 - Überleben im Regenwald

Zwei kleine Jungen eines indigenen Volkes sind nahezu einen Monat nach ihrem Verschwinden lebend entdeckt worden. Gefunden wurden der sieben Jahre alte Glaucon und sein Bruder Gleison (9) im Dschungel in Brasilien.


„Dieser Fall ist so komplex und so mysteriös“, sagte Pedro da Silva, der für den Indigenistischen Missionsrat Cimi im Bundesstaat Amazonas arbeitet, der Deutschen Presse-Agentur. „Diese Kinder haben ein bisschen Ortskenntnis, aber selbst Erwachsene verlieren sich im Wald.“


Die Brüder hätten sich in der Gegend um Manicoré im Bundesstaat Amazonas verlaufen, hieß es in den Berichten brasilianischer Medien. Seit dem 18. Februar galten sie demnach als vermisst. Am 15. März seien sie dann durch Zufall von einem Holzfäller entdeckt und in ein Krankenhaus geflogen worden, berichtete das Nachrichtenportal G1 unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden. Die Kinder ernährten sich von Früchten und gesammeltem Regenwasser. Das erzählten sie einer Krankenschwester, die bei der Erstversorgung in Manicoré dabei war. Die Jungen seien unterernährt und dehydriert gewesen und hätten wegen Verletzungen an den Füßen kaum noch laufen können, sagte sie dem Portal UOL.


„Der Ältere beschützte den Jüngeren. Er trug ihn auf dem Rücken, bis der andere sich etwas erholt hatte“, wurde die Krankenschwester weiter zitiert. Die beiden seien kilometerweit von der Stelle gefunden worden, wo sie zuletzt gesehen worden seien. Die Behörden hatten die Suche schon aufgegeben, während die Indigenen noch weitermachten. Dutzende Feuerwehrleute und Freiwillige hatten nach den Jungen, die dem Volk der Mura angehören, gesucht.


„Einige sprechen von einem Wunder. Wie die Indigenen sagen: Die Geister der Natur haben sie beschützt“, sagte da Silva der dpa.

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